Wurzelkanalbehandlung


Unser Bestreben ist die Erhaltung Ihres eigenen Zahnes, der nach wie vor die beste Lösung für Sie ist. Um Ihren Zahn langfristig zu erhalten, empfehlen wir Ihnen, wenn Sie eine Wurzelkanalbehandlung brauchen, dies unter dem Mikroskop durchführen zu lassen, weil das Wurzelkanalsystem ähnlich wie ein Baum viele kleine Verästelungen aufweist, die nur unter dem Mikroskop sichtbar, reinigbar und versiegelbar sind. Studien zeigen, dass die Erfolgsrate einer Wurzelkanalbehandlung deutscher Zahnärzte im Durchschnitt bei 52% liegt. Durch die Durchführung der Wurzelkanalbehandlung unter Mikroskop steigt die Erfolgsrate auf 90% bei Primärwurzelkanalbehandlungen und bei 75 - 85% bei Revisionen (Erneuerung einer alten insuffizienten Wurzelfüllung).

 

Warum sollte die Wurzelkanalbehandlung unter Mikroskop durchgeführt werden?

 

1. Durch die Vergrößerung (5 bis 25 fach) erkennt man auch zusätzliche haarfeinen Wurzelkanaleingänge. Somit werden für den Zahnarzt Kanäle sichtbar, die er mit bloßem Auge nicht erkennen und ohne Mikroskop auch nicht behandeln kann. Die in nicht entdeckten Kanälen und Nischen verbliebenen Bakterien und Gewebereste können auch Jahre nach der Wurzelkanalbehandlung zu einem Wiederaufflammen der Entzündung, begleitet von Schmerzen, Schwellung und Eiterbildung führen.

 

2. Durch das Mikroskoplicht arbeitet der Zahnarzt nicht mehr im Dunkeln nach Fingerspitzengefühl, sondern unter direkter Sicht in die Wurzelkanäle und kann somit den Behandlungsablauf gut kontrollieren.

 

3. Erkennen von Rissen und Perforationen (Loch in der Wurzelkanalwand) in den Zahnoberflächen, was für die Beurteilung der Prognose des Zahnes ausschlaggebend ist

 

4. Substanzschonende und kontrollierte Entfernung von Wurzelstiften

 

5. Auffinden und Entfernung von abgebrochenen Wurzelkanalinstrumenten

 

Wie wird die Wurzelkanalbehandlung durchgeführt?

1. Befunderhebung (das Wichtigste)

Die besonderen Merkmale der Befunderhebung bei uns sind:

– Untersuchung mit Lupenbrille und Dentalmikroskop

– Hochauflösendes digitales Röntgen

– Feindiagnostik mit digitaler Volumentomographie (3D-Röntgen)

– Intraorale Kamera – erleichtert die Darstellung und Erklärung von Befunden

 

2. Schmerzfreiheit

Bei einer Wurzelbehandlung wird der erkrankte und entzündete Zahnnerv entfernt. Die Behandlung erfolgt unter lokaler Betäubung und ist schmerzfrei.

 

3. Bakteriendichter Aufbau des Zahnes über eine Kunststofffüllung, während der Behandlung keine zusätzlichen Bakterien aus dem Speichel in den Zahn gelangen.

 

4. Anlegen eines Kofferdams

Dieses (Gummituch, „Zahnregenschirm“), isoliert den Zahn von der Mundhöhle und schützt den Patienten, dass keine Wurzelkanalspülflüssigkeit in den Rachen gelangt. Der Zahn wird dabei vor Bakterien aus dem Speichel geschützt.

 

5. Auffinden und Darstellen der Wurzelkanäle

Der Zahnarzt kann mit Hilfe des Mikroskopes sehr substanzschonend vorgehen, um den Zahn nicht zu schwächen und es ermöglicht ihm auch, sehr feine Kanaleingänge darzustellen.

 

6. Wurzelkanalaufbereitung

Da Wurzelkanäle oft gekrümmt sind, verwenden wir für die Aufbereitung der Wurzelkanäle die extrem flexiblen ProTaper®Gold-Feilen (Nickel-Titan-Feilen) und den Endomotor der Firma Dentsply Sirona. Dies ermöglicht eine sehr effektive Aufbereitung der Wurzelkanäle und Reinigung von dem entzündeten Gewebe. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, den Wurzelkanal in seiner Gesamtlänge zu reinigen. Mittels einer Impedanzmessung (elektrometrische Vermessung) wird laufend die Länge der Kanäle gemessen, dadurch sind weniger Kontrollröntgenbilder notwendig.

 

7. Wurzelkanaldesinfektion

Es ist wichtig, die Wurzelkanäle mit Spüllösungen chemisch zu reinigen und somit auch aus Seitenkanälen die Bakterien und Gewebereste zu entfernen. Um die Wirkung der Spüllösung zu erhöhen, wird diese im Wurzelkanalsystem mit einem Ultraschallgerät aktiviert.

 

8. Wurzelkanalfüllung

Nach der mechanischen und chemischen Reinigung des Wurzelkanals wird er mit sterilen Papierspitzen trocken gelegt, anschließend wird das Wurzelkanalsystem mit einem warmen Guttapercha (mit Naturgummi verwandtes Material) in Kombination mit einem biokompatiblen Wurzelkanalzement abgefüllt und dadurch bakteriendicht versiegelt. Der Zugang durch die Zahnkrone wird mit einer Kunststoffüllung dicht verschlossen.

 

9. Weiterbehandlung durch Teilkrone / Krone

Wurzelkanalbehandelte Zähne sind frakturanfälliger und sollten nach 1-3 Monaten nach der Wurzelkanalbehandlung überkront werden. Studien zeigen, dass die Prognose eines wurzelkanalbehandelten Zahnes maßgeblich von der postendodontischen Versorgung (Teilkrone/Krone) abhängt.

 

Warum dreidimensionales digitales Röntgenbild (DVT) bei der Wurzelkanalbehandlung?

Wenn die klinische Diagnostik und das herkömmliche Röntgenbild kein Hinweis auf die Ursache der Zahnschmerzen geben, bietet das DVT durch die dreidimensionale Darstellung große Hilfe bei der Abklärung der unklaren Schmerzbeschwerden. Da wir mit Geräten der neusten Generation ausgestattet sind (ORTHOPHOS SL der Firma Sirona), können wir jede Untersuchung auf das kleinstmögliche Feld (Einzelzahn) begrenzen und somit die Strahlenbelastung deutlich reduzieren.

 

1. Bessere Diagnose von Entzündungen an der Wurzelspitze eines Zahnes (apikale Parodontitis) und genaue Beurteilung der Grösse und Lage der Entzündung

 

2. Abklärung unklarer Schmerzbeschwerden

 

3. Exakte Einschätzung der Anatomie der Zahnwurzeln (Anzahl der Wurzelkanäle, Wurzelkrümmungen, Länge der Wurzeln, ) und Beurteilung der Lage von Nachbarstrukturen wie etwa Nerven zur Minimierung von Operationsrisiken

 

4. Lagebestimmung von abgebrochenen Wurzelkanalinstrumenten im Wurzelkanal

 

5. Erkennung von Frakturen der Zahnwurzeln

 

6. Vorteil des DVT: die räumliche Darstellung am Bildschirm, leichte und anschauliche Erklärung der Befunde für den Patienten

Durch diese Hightech Diagnostik können wir Ihnen immer sagen, ob eine Wurzelkanalbehandlung für Ihren Zahn einen Sinn macht oder nicht. Falls die Prognose des Zahnes ungünstig ist, können wir Sie über die Alternativen eines Implantates oder Zahnersatzes informieren.